Klettern in der Eifel bei Mayen

Oder: Wie kommen die Ringe in die Wand?

Die Eifel ist vielerorts stark geprägt durch Vulkanismus – nicht nur in der Vulkaneifel, sondern auch rund um Mayen. Schon seit der Steinzeit werden hier Tuff und Basalt von den Menschen genutzt und abgebaut. Basalt ist meist dichter als das Tuffgestein, entstanden ist dieser Stein aus dem heißen und flüssigen Magma des Lavastroms. Das Mayener Grubenfeld gehört zu den ältesten und wichtigsten Abbaugebieten dieser Basaltlava. Um den Stein zu verarbeiten, wurden die Felswände mit Dynamit gesprengt, um dann die Brocken mit großen Kränen aus den Gruben zu fördern. Durch die Sprengungen entstanden die einzigartigen Formen und Texturen dieser Felsen. Die Oberfläche ist viel glatter, die Kanten deutlicher als bei naturbelassenem, verwittertem Gestein. Durch die menschliche Einwirkung beim Steinabbau wurde – ungewollt und ungeplant – ein einzigartiges Kletterareal erschaffen, das es so kein zweites Mal gibt. Nur natürlich verwitterte Granitfelsen bieten ähnliche Voraussetzungen.

Die ersten Kletterrouten wurden bereits in den 1980ern im Kottenheimer Winfeld erschlossen. Hier sind die Wände mit wenigen Ausnahmen relativ niedrig und daher gut einsehbar. Auch gibt es hier mehr blockiges Gelände mit Rissen in Hand- und Fingerbreite. Kletterpioniere nutzten diese natürlichen Gegebenheiten gerne, denn die Kletterei am Basalt ist gänzlich anders als beispielsweise an Kalk.

Denn auch wenn Kletterlustige aus den Nachbarländern wie Belgien, die Niederlande, Luxemburg oder sogar aus England zum Klettern in der Eifel kommen und den Eifeler Basalt zunehmend als Kletterareal entdecken, ist Vorsicht geboten: Vor allem Kletternde, die dieses besondere Vulkangestein nicht kennen, kommen gerne und schnell ins Schwitzen. Um auf dem Basalt sicher klettern zu können, muss man einige spezielle Techniken erlernen. Wichtig sind beispielsweise mobile Selbstsicherungstechniken, diese eröffnen viel mehr Möglichkeiten als die vorgebohrten Routen. Dafür brauchen Kletternde aber besondere Kenntnisse und Erfahrungen, die in Kletterkursen vermittelt werden.

 

von János Palik

Gekürzte Fassung – Den ganzen Text findet ihr in Endlich Eifel 4 – Feuer der Eifel

© Text und Foto: Basaltblick | János Palik