Seit dem Frühjahr 2020 wird die Menschheit mit einer unserer Generation unbekannten Bedrohung konfrontiert. Nach wie vor legt das Corona-Virus die meisten Lebensbereiche lahm und wirkt sich massiv auf unsere Gesellschaft und unser Zusammenleben aus.
Anlässlich des Jahrestags des ersten bundesweiten Lockdowns im März 2021 geht der Journalist Gerd Felder in insgesamt 30 Interviews und Portraits der Frage nach, wie Menschen aus dem Rheinland, in erster Linie aus dem Großraum Aachen, ihr ganz persönliches »Corona-Jahr« erlebt haben und welchen Herausforderungen sie sich in den verschiedensten Lebensbereichen stellen mussten und noch immer müssen.
Die Bandbreite der Befragten reicht dabei von einem der Erstinfizierten aus Gangelt, der bis heute noch stark unter den Folgewirkungen seiner schweren Corona-Erkrankung leidet, über die Kulturschaffenden, deren Auftritte vor Publikum komplett weggebrochen sind und die wirtschaftlich unter der Krise leiden, über die „Held(inn)en des Alltags“ in Alten- und Krankenpflege, Supermarkt, Schule, Kita und Intensivmedizin, die ganz besonderen Belastungen ausgesetzt sind und deren Arbeitsalltag sich radikal verändert hat, bis hin zu Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie Expertinnen und Experten, die neue, tiefer reichende Einsichten über die Pandemie vermitteln. Zu den bekanntesten Gesprächspartnerinnen und -partnern Felders zählen neben Hermann Bühlbecker Ildikó von Kürthy, Wendelin Haverkamp, Ralf Raspe, Jean Pütz, Michael Mronz, Lars Vogt, Helmut Dieser, Uwe Janssens, Jürgen Beckers und Stephan Pusch. Felder belässt es dabei nicht nur bei einer Aufzählung der Einzelperspektiven, sondern entwickelt im Ganzen eine umfang- und abwechslungsreiche, sehr persönliche und konkrete Bestandsaufnahme in der Echtzeit des letzten Jahres. Es ist auch eine erkenntnisreiche „Reise“ zu den Brennpunkten, Meinungen und Schicksalen des Corona-Ausnahmezustandes, die immer wieder anders, manchmal auch konträr sind. Über 220 Seiten ist so auch ein kollektives „Tage“- und Erlebnisbuch entstanden, zu denen der Aachener Bischof Helmut Dieser ebenso gehört wie die Sozialarbeiterinnen Sabine Rompen und Audrey Völl, die mit ihrer Beratungsstelle SOLWODI in Aachen Prostituierte betreuen.
So persönlich diese außergewöhnliche Chronik und Interviewreihe auch sein mag, so sachlich und aufklärend ist sie auch.
Rezension in der Aachener Zeitung
Rezension in der Bistumszeitung Aachen
Rezension in der Bistumszeitung Trier